Berichte

Salzburger Fels-Festspiele

Sportklettern in der Mozartstadt

Familienurlaub im Salzkammergut

Klettern, Wandern, Baden

Die Entwicklung des Klettersports

So bringen wir uns ein!

Der Klettersport hat sich in den letzten Jahren von einer Randsportart zum Breitensport entwickelt. Die vielen neuen Kletter- und Boulderhallen sind ein sichtbares Zeichen dafür.

Die Chance im Tourismus:
Für die Gemeinden birgt der Klettersport vor allem erhebliche Chancen. Würde der Nutzen des Klettersports für den Tourismus endlich erkannt, und der Kletterer als Gast wahrgenommen (so wie z. B. der Mountainbiker), dann wäre es viel leichter manche Probleme zu lösen. Projekte im Rahmen des Klettersports werden überdies von der EU gefördert und so könnte in Zusammenarbeit mit Gemeinden, Tourismusverbänden und allen Interessensgruppen viel für den Klettersport und dem Tourismus erreicht werden.

Bessere Verteilung der Kletterer:
Da sich ein großer Teil der Kletterer in den unteren Schwierigkeitsgraden von 4a – 6b bewegt, sind die Gebiete mit den leichteren Routen besonders frequentiert. Im Rahmen dieser Auflage haben wir gerade deshalb auch Klettergebiete berücksichtigt, die für unerfahrene Kletterer interessant sind.

Mehr Engagement im Erhalten der bestehenden Klettergebiete:
Manche Klettergebiete werden überhaupt nicht betreut und bei vielen liegt die Erhaltung in privaten Händen einzelner Kletterer, die oft keinerlei Unterstützung erhalten. Unser Bohr- und Sanierungsprojekt BOLT-IT  hat zum Ziel, genau jene engagierten Kletterer mit Material und Know- How zu helfen. Zukünftig sollen so auch viele leichtere Kletterrouten entstehen.

Die Entwicklung des Klettersports
Foto: Hannes Kirchner

Was kannst du tun?
Für dich als Kletterer muss oberstes Prinzip sein, so wenige Probleme wie möglich zu schaffen (Verhaltensregeln!) und andererseits den Anrainern einen gewissen wirtschaftlichen „Nutzen“ zu bringen. Nach dem Motto: „Trink dein Bier bei deinem Kletter- Wirt!”, besuche deshalb die Gasthäuser bzw. die Hotels und Pensionen in der Nähe der Felsen.

Naturschutz:
Ein Thema das uns Kletterer verstärkt beschäftigt, ist der Vogelschutz. Das Ziel der Vogelschutz- Diskussion muss es sein, alles Erdenkliche zu unternehmen, um den größtmöglichen Schutz der Felsbrüter zu gewährleisten, ohne dass es zu Sperrungen von Klettergebieten kommt (siehe dazu: Felsen: Brut- und Lebensräume von gefährdeten Vogelarten, Mag. Christine Medicus vom Haus der Natur weiter unten.

In Oberösterreich wurde hier bereits gute Arbeit geleistet und in Bezug auf den Traunstein eine gute, für alle Gruppen akzeptable Lösung ausgearbeitet. Mit der Begründung “Vogel-schutz” wurden in der Vergangenheit aber auch schon einige Klettergebiete komplett gesperrt. Hier scheint mir die Diskus-sion in einigen Punkten überzogen, denn die Bestände des geschützten Wanderfalken beispielsweise, haben sich in den letzten Jahren erholt (wie viele Sichtungen in unseren Kletter-kreisen bestätigen). Hier gibt es ein nebeneinander von Mensch und Natur und es stellt sich die Frage, ob manche Interes-sensgruppen das Thema “Vogelschutz” vorschieben, um die “unbeliebten” Kletterer loszuwerden.

Vor- und Nachteile dieser Entwicklung und die Lösungsansätze

Vorteile:

  • Das Angebot an Klettermöglichkeiten wächst stetig
  • Mehr Akzeptanz des Klettersports in der Öffentlichkeit

Nachteile:

Mancherorts treten Probleme auf, vor allem dort, wo sich viele Menschen in der Natur bewegen:

  • Parksituation, Zustiegswege …
  • Anrainer, Müllentsorgung …
  • manche Gebiete sind überlaufen
  • wogegen andere unattraktiv werden durch: Veraltetes Hakenmaterial,verwilderte, schmutzige Routen, Brüchige, wenig geputzte Routen,
    wenig leichte Routen

Lösungsvorschläge:

  • Miteinbeziehen aller Interessensgruppen
  • Erarbeiten von gemeinsamen Lösungsvorschlägen
  • Bessere
    „Umverteilung“ der Kletterer
  • Verständnis schaffen

VERHALTENSREGELN BEIM KLETTERN

VOGELSCHUTZ AN UNSEREN FELSEN

Felsen: Brut- und Lebensräume für gefährdete Vogelarten

Mag. Christine Medicus vom Haus der Natur in Salzburg

Felsen sind extreme Lebensräume, die spezi­alisierten und seltenen Vogelarten einen Le­bensraum bzw. Nistplatz bieten. Diese sog. ,,Felsbrüter“ finden hier für sie günstige Bedin­gungen: Felsen sind meist rasch schneefrei, schützen vor Feinden, weisen wettergeschützte Überhänge, Höhlen und Spalten auf sowie ein, bei südlicher Exposition, günstigeres Klima. Die Thermik vor besonnten Felswänden schafft außerdem günstige Flugbedingungen. Einige Gebirgsarten besiedeln Felsen über der Wald­grenze (z.B. Schneefink, Alpendohle, Alpen­braunelle), andere Arten benötigen Brutwände innerhalb des Waldes (Steinadler, Wanderfalke, Uhu).

Fast ausschließlich an Felswänden brüten bei uns Steinadler (!), Bartgeier, Gänse­geier, Wanderfalke (!), Uhu (!), Alpen­segler, Felsenschwalbe, Mauerläufer(!), Alpen­dohle(!) und Kolkrabe. Gerne in Felsen und fel­sigen Bereichen brüten auch Schwarzstorch (!), Turmfalke, Gebirgsstelze, Alpenbraunelle (‚), Hausrotschwanz, Steinrötel, Dohle und Schneefink(!).
fett-dargestellt: Gefährdete Nt in Roter Liste Osterreich
( !): Osterreich trägt besondere Verantwortung für diese Art)

Besonders empfindlich sind diese Vogelarten gegenüber Störungen in der Zeit des Brutbe­ginns und der Bebrütung. Sind die Jungen be­reits geschlüpft, wird die Brut selten aufgege­ben, der Brutplatz häufig aber im nächsten Jahr gemieden. Die Fluchtdistanzen sind von Art zu Art (30 bis 300 m) sehr unterschiedlich, es gibt aber auch große individuelle Unterschiede in­nerhalb der Arten, so etwa beim Wanderfalken. Häufigkeit, Dauer und Intensität der Störungen sind wesentliche Faktoren. Aber auch konkur­rierende Arten, wie der Uhu, können eine Wand für andere Felsbrüter wie z.B. den Wanderfal­ken unbesiedelbar machen.

VOGELSCHUTZ beim Klettern